Chinesisch essen in China hat durchaus etwas abenteuerliches, je nachdem wo man sich befindet und mit wem man zum Essen geht. Sehr angenehm und vielseitig ist die Chinesische Küche in Südchina, insbesondere die Kantonesische Küche in der Provinz Guangzhou. Ausgezeichnete Restaurants findet man aber auch in Shanghai, Hong-Kong und Peking.
Chinesische Küche
Viele Gemeinsamkeiten gibt es nicht zwischen China und Bayern. Wenn man das so sagen darf, ist jedoch eine davon die Lust zum Essen und Trinken in der Gemeinschaft. Chinesen treffen sich zu jeder Gelegenheit in einem der unzähligen chinesischen Restaurants, wo stundenlang gegessen, getrunken und natürlich ohne Ende geplaudert wird. Das gemeinsame Essen dient in China nur in zweiter Linie der Sättigung. Viel wichtiger ist das gegenseitige Kennenlernen, der Austausch von Informationen, die Knüpfung von Beziehungen und die Anbahnung von Geschäften. All das geschieht in der Regel beim gemeinsamen Essen und Trinken.
Überraschend dabei ist, dass es in China keinen Reis zum Essen gibt und die Suppe auch keine Vorspeise ist. In China gehört es für den Gastgeber zur guten Gastfreundschaft, dass am Ende immer etwas übrig bleibt. Beim typischen – aus mehreren Gängen bestehenden – Essen fehlt eine dominierende Hauptmahlzeit. Stattdessen kommen in kurzen Abständen unzählige kleine Gerichte, die auf einer runden Glasplatte angeordnet werden, so dass jeder am Tisch sich leicht davon nehmen kann. Dabei gibt es jedes Gericht nur einmal. Alles in allem hat das chinesische Essen in Deutschland nur wenig mit dem Essen in China gemeinsam, einmal abgesehen von einzelnen Chinarestaurants in Deutschland, die sich nicht in der Hand von Vietnamesen befinden, sondern tatsächlich von Chinesen geführt werden.
Wenn man mit den Stäbchen geübt ist, hat man natürlich Vorteile und kann etwas peinliche Unfälle vermeiden. Wer die Chance zur Teilnahme an einem richtigen chinesischen Bankett hat, tut also gut daran, etwas mit den Stäbchen zu üben. Für einen in chinesischen Sitten und Gebräuchen ungeübten Gast erscheint die Sitzordnung zufällig und willkürlich, weil es keine Sitzkarten gibt. Trotzdem gibt es hier ein ausgeklügeltes System, das im Prinzip folgenden Regeln folgt: Der Hauptgast sitzt rechts vom Gastgeber, links vom Gastgeber die Ehefrau des Hauptgastes. Der Gastgeber sitzt mit dem Gesicht zur Tür. Genau gegebenüber sitzt die Ehefrau des Gastgebers mit dem zweitwichtigsten Gast an ihrer Seite. Was in China also zunächst chaotisch erscheint, hat durchaus seine Regeln und Ordnung.